Habibi

Habibi

Bei meinen Recherchen zu Hoffnungsträgern für 2020 aus den USA – also zu Bands, von denen man guten Gewissens gute Musik erwarten kann – stieß ich über einschlägige Seiten natürlich auf Unmengen amerikanischer Acts, die ein bisschen berühmter werden möchten. Irgendwie fand ich mich bald in Brooklyn wieder, was mich mittlerweile schon lange nicht mehr wundert. Was mich dann manchmal wundert ist, welche Musik genau mit welchen Bezügen gerade von dort kommt, die mir zusagt. Das ist bei Habibi mal wieder erstaunlich unvorhersehbar genug und damit umso interessanter für mich.

Mit der Tür ins Haus fällt der Titel „I Got The Moves“ und ich frage mich, warum ich Burger Records auch nur für ein halbes Jahr aus den Augen verlieren konnte. Da tut es doch weh, das Video anschauen zu müssen und nicht direkt auf ein Konzert rennen zu können, oder? Also: Alle nach New York ziehen!

Nein, Stopp! Habibi gibt es schon lange und sie spielen bestimmt mal in der Gegend! Denn welches Lokal will nicht so eine Band auf der Bühne haben? Na also! Fragen wir uns also lieber kurz, was wir uns noch wünschen können für die Band und ihr Label, außer langen Leben und ewig währender Frische in Sound und Haltung auch innerhalb dieses merkwürdigen Showgeschäftes. Ich für meinen Teil würde mir sicher gern auch ein T-Shirt kaufen, fällt mir direkt ein. Deutschland-Tour so im Mai also vielleicht? Danke!

Nun noch ein paar Worte zu Burger Records: Als ich letztes Jahr einmal einer Düsseldorfer Label-Betreiberin gegenüber als neue Lieblingslabels unter anderen Upset The Rhythm und eben Burger benannte, meinte sie, da wäre aber auch viel „Ausschuss“ dabei. Vielleicht weil sie nicht so viel veröffentlichen kann? Sozialneid? Ich sagte dann, dass mir nicht jede Platte von einem Label gefallen muss oder sogar sollte. Denn jetzt mal im Ernst: Von The Muffs und Redd Kross über King Khan, Vivian Girls und The Pharcyde bis hin zu Ryan Adams, Martin Newell, Audacity und Hinds soll das kein gutes Label sein? Na also!

Dann loben wir noch ein wenig, dass dieses Label Kassetten vertreibt, sich auch um die Cosmic Psychos sowie um die Geschicke von Biff Bang Pow! (Alan McGee) in den Staaten kümmert. Sie haben Brian Jonestown Massacre, Colleen Green und Curtis Harding. Sie vertreiben Duchess Says, Dwarves und Flamin’ Groovies. Frühstückten mit Giant Sand, Jon Spencer Blues Explosion und Kim Fowley. Bedienen die Welt mit Musik von Mr. Twin Sister, Shadow Show und The Creation. The Dandy Warhols, The Jasmine Minks und The Pandoras? Alle im Angebot. Turbonegro, Veruca Salt und Yacht Club? Immer wieder gern. Im Grunde könnte man sich wünschen, dass sich 2020 ganz einfach noch viel mehr Leute mit Burger Records beschäftigen sollten.